Andacollo (Argentinien)

Gewählt zum Reiseziel des Monats Februar 2011 „abseits der Touristenpfade“
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Andacollo (Argentinien)
ProvinzNeuquén
Einwohnerzahl2.481 (2010)
Höhe1.018 m
Lagekarte von Argentinien
Lagekarte von Argentinien
Andacollo

Die Kleinstadt Andacollo liegt inmitten rotgefärbter und teils locker bewaldeter Berge im Tal des Río Neuquén im Norden der Provinz Neuquén im argentinischen Teil von Patagonien, im Westen des Landes nahe der Grenze zu Chile. Der raue Charme des Orts zieht noch wenige Reisende an, trotz der zahlreichen Attraktionen in der Umgebung, von Vulkanen, Seen und dem kleinen Nachbarort Huinganco, dem grünen „Garten Neuquéns“.

Karte
Karte von Andacollo (Argentinien)

Hintergrund[Bearbeiten]

Andacollo ist das Tor zum Hochgebirgstal des Rio Neuquén. Der Kontrast zwischen den rot- und orangefarbenen Felsen der Berghänge und den Wäldern und Wiesen der Täler macht die Region für Wanderer, Mountainbiker und andere Aktivurlauber attraktiv.

Die Gegend war bis weit ins 19, Jahrhundert hinein von den Mapuche-Indianern dominiert. Auch Angriffe von Banditen, zum Teil aus dem nahen Chile kommend, machten aus dem Gebiet zwischen 1875 und 1900 zu einer Art Niemandsland, in dem die Institutionen des Staates nur schwer Fuß fassen konnten. 1906 wurde die Stadt Andacollo offiziell gegründet.

Die Ökonomie des Ortes wird vom Bergbau (hauptsächlich Gold und Kupfer) bestimmt, ebenfalls wird extensive Viehzucht (hauptsächlich Schafe und Ziegen) betrieben. Seit den 1970er Jahren wird die Gegend systematisch mit Nadelbäumen aufgeforstet.

Anreise[Bearbeiten]

Das Tal des Río Neuquén steht im Kontrast zu den rötlich gefärbten Bergen
Eine kleine Plaza in Andacollo, auf der eine alte Bergwerksbahn ausgestellt ist. Der Bergbau ist einer der Hauptarbeitgeber in Andacollo.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Der nächstgelegene Flughafen liegt in Chos Malal, er wird jedoch nur zweimal in der Woche von Neuquén aus angeflogen. Ein besserer Ausgangspunkt ist die Stadt Neuquén, von dort aus muss ein Bus genommen werden (ca. 6 Std.) und dann in Chos Malal umgestiegen werden.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Andacollo wird nur von einer Buslinie zwei- bis viermal am Tag angefahren, die zwischen Chos Malal nach Las Ovejas verkehrt. Von Neuquén aus kann man mit der Gesellschaft Cono Sur durchbuchen, ansonsten ist Chos Malal mit Verbindungen nach Mendoza der beste Ausgangspunkt. Die Fahrt von Chos Malal aus dauert 1:30 Stunden.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Nur eine geteerte Straße erreicht Andacollo: die RP 43 von Chos Malal aus (60 km), das von allen größeren Städten der Region über geteerte Straßen erreichbar ist. Die letzten Kilometer ab La Primavera sind geschottert und haben starke Steigungen.

Über den Pichachén-Pass kann man die Region von der chilenischen Región del Biobío aus erreichen. Die nur geschotterte Passstraße wird zur Zeit verbessert.

Mobilität[Bearbeiten]

Die wenigen Taxis müssen telefonisch vorbestellt werden. Im Ort selbst ist jedoch alles gut zu Fuß erreichbar. Nach Huinganco fährt zweimal am Tag ein Bus. Wer zu den entlegeneren Attraktionen will und kein eigenes Auto hat, sollte in der Touristeninformation nach "viajes especiales" fragen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Sehenswerte historische Bauten hat der Ort wegen der noch jungen Geschichte so gut wie keine, die Kapelle stammt von 1940. Der Ort ist jedoch liebevoll mit mehreren Grünanlagen gestaltet und einige Häuser folgen dem "alpinen Stil".

Das Goldbergwerk kann besichtigt werden, dafür ist jedoch eine Anmeldung erforderlich.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Wandern, Mountainbiken, Reiten: Es gibt Wege und Fahrwege in mehrere Richtungen, die Landschaft ist rauh und felsig. Pferde können gemietet werden.
  • Baden und Angeln kann man im nahgelegenen Río Nahueve, 12 km entfernt. Der Río Neuquén ist wegen der starken Strömung zum Baden zu gefährlich.

Einkaufen[Bearbeiten]

Im Zentrum gibt es einige kleine Supermärkte, die beiden größten liegen an der Plaza sowie in der Nähe des Busbahnhofs. Auch Kunsthandwerk und regionale Erzeugnisse (z. B. Ziegenkäse, Marmeladen und Liköre) kann man in einigen Läden kaufen, darunter folgende:

  • Artesanías El Trapiche, Av. Cordillera del Viento Ecke Bella Vista.
  • Artesanía de Antonia Poblete, Las Lagunas S/N. Tel.: +54 (0)2942-15693174.
  • Artesanía en Cuero Ana María, Nahueve S/N gegenüber des Rathauses.
  • La Casa del Artesano, Jaime de Nevares Ecke Lileo.

Ein Markt mit regionalen Produkten befindet sich in der Nähe des Busbahnhofs, ist jedoch nur unregelmäßig geöffnet. Die Siesta wird überall strikt eingehalten, zwischen 14 und 17 Uhr ist fast alles geschlossen.

Küche[Bearbeiten]

  • Hostería Andacollo. Argentinische Standardküche und Pizzas.
  • Rotisería La Central. Fastfood (Pizzas, Hamburger).

Weiterhin gibt es eine Parrilla (Grillrestaurant) in der Straße El Torreón und eine kleine und empfehlenswerte Pizzeria an der Plaza.

Nachtleben[Bearbeiten]

Es gibt eine Diskothek namens El Muro und ein kleines Casino mit Bar namens Pehumayén.

Unterkunft[Bearbeiten]

  • Camping Municipal Severiano Ortega, Ruta 43 neben der Brücke an den Río Neuquén.
    . Campingplatz mit Swimmingpool.
  • Hostería Andacollo, El Torreón 309. Tel.: +54 (0)2948-494119, (0)2948-494002.
    . Einfaches und recht günstiges Hotel, mit Restaurant.
  • Hostería La Sequoia, Varvarco 188. Tel.: +54 (0)2948-494007.
    . Mittelklasse-Hotel mit Wi-Fi.
  • Hostería Cumcumén, Manzano Amargo S/N. Tel.: +54 (0)2947-494252.
    . Gelegen direkt am Berghang, mit schöner Aussicht auf das Tal, etwas abseits des Zentrums. Nicht allzu günstig.

Gesundheit[Bearbeiten]

Besondere Gesundheitsgefahren gibt es in Andacollo nicht. In den Bergen kann man wie fast überall in Argentinien jedoch auf Giftschlangen treffen. Bei Notfällen: Notrufnummer 107, das Krankenhaus liegt an der Ecke der Straßen Nahueve und Huingan-Có Tel. +54 02942-494021.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Die Touristeninformation befindet sich im oberen Teil des Ortes in einem kleinen Park mit Amphitheater, gegenüber der oberen Bushaltestelle.

Internet und Telefonkabinen gibt es im Kiosk gegenüber des Busbahnhofs. Für eine unangenehme Überraschung kann sorgen, dass Mobiltelefone der Gesellschaft Claro nicht im Ort funktionieren, die der Gesellschaften Movistar und Personal müssen eventuell auf ein anderes Band umgestellt werden.

Ausflüge[Bearbeiten]

Landschaft bei Las Ovejas
  • Huinganco, 6 km nördlich von Andacollo direkt im Tal des Río Neuquén gelegen. Auch Huingan-Có, 2x täglich Bus ab Andacollo. Kleines, extrem ruhiges Dorf mit 800 Einwohnern, das wegen seinem üppigen Grün den Beinamen Garten von Neuquén trägt. Der Ort wirkt alpin und beschaulich, auch wenn es keine großen Attraktionen gibt. Wandern, Reiten und Mountainbiken ist auch hier möglich, ein Aussichtspunkt befindet sich oberhalb des Ortes, und wer gerne auf etwas höhere Berge wandert kann den einfach zu besteigenden Cerro Corona erklimmen, dessen felsiger Gipfel an eine Krone erinnert und weithin sichtbar ist. Wer gleich dort übernachten möchte: Der weitläufige Ort bietet einige Unterkünfte (Ferienwohnungen und -Hütten) sowie einen Campingplatz.
  • Las Ovejas. Ein kleiner landwirtschaftlich geprägter Ort 35 km nordwestlich von Andacollo auf dem Weg zu den Lagunas del Epu-Lauquén (2 bis 4x täglich Bus ab Andacollo). Mit Unterkunft. Besonders als Ausgangspunkt für die Lagunen sowie Aguas Calientes interessant.
  • Lagunas del Epu-Lauquén. Die wohl größte Naturattraktion der Gegend und die nördlichste Enklave des patagonischen Feuchtwaldes: zwei Seen, in üppiges Grün mitten in den Bergen eingebettet. 75 km westlich von Andacollo. Die Seen stehen unter Naturschutz, es gibt keinerlei Infrastruktur, jedoch eine Campingmöglichkeit.
  • Aguas Calientes. 90 km nördlich von Andacollo, ein einsames, auf mehr als 2000 m Höhe gelegenes Thermalbad. In der Umgebung gibt es kuriose Felsformationen und sogar einige kleine Geysire.
  • Manzano Amargo. 90 km nördlich in einem anderen Tal, winziges Dorf mitten in der Natur des Hochgebirges.
  • Vulkan Domuyo. Mit 4.709 m der höchste Berg von ganz Patagonien. Exkursionen können von Aguas Calientes aus unternommen werden.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]


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